Berichte von 11/2015

Ankunft in Mirissa

Montag, 30.11.2015

Genau wie gestern standen wir um 7:00 auf um genüsslich zu frühstücken. Anschließend gab mir die Chefin des Hauses noch eine Führung durch ihren Garten.

 Gegen Mücken und Ungeziefer wird die Hütte immer wieder mal ausgeräuchert.

Danach ging es es mit dem Tuktuk wieder ins Tal und damit zurück in die Zivilisation. 

  

Kaum zu glauben, was die Dinger leisten und aushalten.

Auf der Fahrt nach Mirissa entdeckten wir dann ihn.....

 ..... er sammelt die Seerosen, um sie vor dem Tempel an Gläubige und Pilger zu verkaufen, die sie dann als Blumenspende vor Buddha niederlegen.

Und noch ein Pfau. Kein Wunder schlägt der sein Rad, da sind ja auch zwei Weibchen denen er imponieren möchte. (Typisch Mann).

In Mirissa angekommen gönnten wir uns erst ein mal ein Bad im Meer und ein paar gemütliche Stunden am Strand, bevor wir uns mit Anja ( Inhaberin von Sri-Tours, über die wir die Rundreise gebucht hatten) und ihrem Freund in einer nahegelegenen Strandbar auf einen Cocktail trafen.

Trekking im Sinharaja Rainforrest

Sonntag, 29.11.2015

Das erste mal war ich heute Nacht um 2:30 wach (Blick aufs Handydisplay). Um 3:30 habe ich dann beschlossen zu lesen. Das ging dann aber nur 10 Minuten gut, dann waren die Batterien meiner Stirnlampe leer. ( ohne Generator keinen Strom). Um 5:30 war ich wieder wach. Da mir die ganze Zeit die Blutegel und Schlangen nicht mehr aus dem Kopf gingen hatte ich mittlerweile einen derartigen Horror vor unserer Wanderung durch den Regenwald, dass ich beschlossen hatte in der Lodge zu bleiben. Jürgen und Sunil versuchten mich zu beruhigen. Den Entschluss doch mitzugehen fasste ich aber erst, als ich sah, dass unser Führer in Flipflops unterwegs war. Ich war ja immerhin mit Wanderschuhen und Wanderhose mit Gummizug an den Knöcheln ausgerüstet. Die ersten 3,5 km ging es noch einfach über eine "Straße" ( mal befestigt, mal Piste). Janith erklärte uns ganz viel über die einheimische Flora und Fauna. Wir sahen viele Vogelarten und die unterschiedlichsten Bäume und Sträucher.

 Pfeffer        Tausenfüßler

Janith hatte eine Tour für uns ausgesucht auf der wir an einer Stelle vorbeikommen sollten, wo weiße Affen beobachtet werden können. ( Angeblich weiß keiner warum die weiß sind, man vermutet ein Genmutation). Bei unserem Glück haben wir sie tatsächlich gefunden. Wir mussten dann allerdings mehrere Wege ablaufen und uns um sie herumpirschen, bis wir sie so gut im Blickfeld hatten, dass ich sie fotografieren konnte. Sie leben in Gemeinschaft mit schwarzen Affen der gleichen Gattung ( kein Ahnung welche).

Wir wurden außerdem die ganze Zeit von einem Mann begleitet, den wir auch schon in der Lodge gesehen hatten. Später erfuhren wir, dass er ein offizieller Führer für den NP ist jedoch fast kein Englisch spricht. Janith dagegen spricht sehr gut englisch hat aber (noch) keine Lizenz als Führer. Er besorgte uns frische Kokosnüsse und öffnete sie für uns zum Trinken.

Plötzlich blieb Janith stehen und erklärte uns ganz feierlich wir würden jetzt den Regenwald betreten. Hääääää, waren wir da nicht schon? Aber tatsächlich, nach 2 Schritten merkte man den Unterschied. Es war etwas kühler und wir hatten das Gefühl, dass sich was verändert hat. Das Mikroklima hatte sich spürbar geändert.
Von da ging es dann über Trampelpfade zum Wasserfall, wo wir unsere müden Füße im Wasser kühlten und uns von den Doktorfischen an den Zehen knabbern ließen.

 Der Rückweg lief mal mehr, mal weniger am Fluß entlang, bis wir den Regenwald wieder verließen.

Von hier aus waren es nur noch 4 km zurück zu Lodge. ( Gesamtstrecke unserer Wanderung ca. 13 km).

Ich hatte den Trip überstanden ohne von Blutegeln aufgegessen oder einer Schlange gebissen worden zu sein.


Jetzt hätte sogar ich gerne ein kühles Bier getrunken, aber es gab nur Tee oder Wasser. Wir sehnten uns nach einer Dusche. Die war natürlich kalt, denn außer Bier gibt es auch kein warmes Wasser. Aber egal, Hauptsache duschen.

Abendessen war genau wie gestern sehr lecker. Wir setzten uns danach noch auf unsere Terrasse um zu lesen, bzw. Blog zu schreiben.
Als um 22:00 das Licht aus ging wollte ich mich im Schein der Stirnlampe gerade umziehen, als ich wie angewurzelt stehen blieb. Am Vorhang war eine riesige braune Spinne ( etwa so groß wie meine Handinnenfläche). Aber Jürgen kam sofort und hat mich heldenhaft gerettet. Unter Zuhilfenahme des Zahnputzbechers und seines Handys beförderte er sie nach draußen.

Sicherheitshalber haben wir das Moskitonetz noch einmal fest unter die Matratze gesteckt.
Na dann mal gute Nacht. (Hoffentlich)

Yala Nationalpark und Elephant Transit Home

Samstag, 28.11.2015

 

Die Nacht war heute mal wieder sehr früh vorbei. Um kurz nach 5 klingelte der Wecker, da es um 5:30 zur Jeep-Safari durch den Yala-Nationalpark losgehen sollte. Wie versprochen hatte uns das Hotel ein Lunchpaket fürs Frühstück gerichtet. Sunil kam auch mit. Vor dem Hotel wartete bereits der Jeep mit Fahrer.

Eine halbe Stunde später erreichten wir den Eingang.

So eine Safari ist auch ein klein wenig Glückssache. Natürlich sind die Tiere da, ob man sie aber sieht, steht auf einem anderen Blatt. Nachdem wir erst ein paar Wasserbüffel und verschiedene Vögel beobachten und fotografieren konnten.....

.....bekam ich dann doch tatsächlich einen Leoparden vor die Linse. Nicht nur, dass wir überhaupt einen zu sehen bekamen, er gebärdete sich auch wie ein Laufstegmodell. Mal lag er dekorativ im Gras, dann lief er hin und her und fläzte sich auch noch im Sand (Bild davon ist leider unscharf geworden), bevor er über die Straße lief und im Gebüsch verschwand.

 

Und auch ein Elefantenbulle war uns noch vergönnt.

Genauso Affen, 


Wildschweine,


Mungos,


und ein Krokodil, von dem wir leider nur den Kopf sahen.

OK. Man braucht etwas Fantasie, um auf dem Bild das Krokodil entdecken zu können.
Zum Ende der Tour fuhren wir zu einem Rastplatz am Meer, wo wir frühstücken konnten. Unter anderem ist der Tsunami damals hier auf Sri Lanka getroffen. Zum Gedenken an diese Katastrophe ist hier eine Skulptur aufgestellt deren 4 Teile jeweils die Höhe einer der Wellen anzeigt.

Eine Safari, die alles bot, was wir uns erhofft hatten.


Und dann fuhren wir auch schon wieder zurück, denn wir mussten die Koffer noch umpacken, so dass wir zu Eco-Lodge nur einen mitnehmen müssen. Außerdem wollten wir um 12:00 Uhr in Udawalawe im Elephant Transit Home zur Fütterung sein.
Hier werden verwaiste Elefanten aufgezogen (bis sie da. 5 Jahre alt sind und keine Milch mehr brauchen) um dann ausgewildert zu werden. Aber auch ausgewachsene Elefanten sind hier zu finden. Sie werden z. B. hier her gebracht wenn sie verletzt sind. Der Zeitraum wie lange sie hier bleiben richtet sich nach der Schwere der Verletzung.


Nach so viel beeindruckenden Erlebnissen fuhren wir noch 3 Stunden bis Nulewa. Da wir mit dem Bus nicht zur Lodge fahren konnten, stiegen wir (Jürgen, Sunil und ich) in ein Tuktuk um. Die Fahrt war echt abenteuerlich. Nicht nur, dass der Weg steil und eng war, mittlerweile regnete es auch wie aus Kübeln.


Doch oben angekommen wurden wir freundlich mit Tee und leckerem Gebäck begrüßt.

Die Zimmer sind, naja sagen wir mal wie in der Abgeschiedenheit nicht anders zu erwarten, sehr spartanisch. Aber wenigstens gibt es 1 Steckdose.

Die funktioniert aber nur abends wenn der Generator läuft. Jürgen hatte sich auf dem Weg durch den Garten zu unserem Zimmer bereits den ersten Blutegel eingefangen.
Beim Abendessen stellten wir dann fest, dass sich an meinem rechten Fuß auch schon einer bedient hatte.
Das Abendessen war leckere singalesische Hausmannskost. Auf dem Weg zurück ins Zimmer entdeckte Jürgen dann noch ein Schlange im Garten (ca. 1 m lang und fingerdick). Wir haben dann noch etwas gelesen, bis um 22:00 der Generator abgestellt wurde und wir kein Licht mehr hatten. Zuvor waren wir jedoch ziemlich erschrocken, als das Bett auf einmal voller Blutflecken war. Wir entdeckten auch den Übeltäter. Es war ein dicker, fetter, vollgefressener Blutegel an Jürgens Pobacke.
Ganz ehrlich, langsam fing es an mich zu grauen vor dem Viehzeug. Ich weiß schon, warum ich Tiere mit weniger als 2 oder mehr als 4 Beine nicht zu meinen Lieblingen zähle.

 

Im Zug durchs Hochland

Freitag, 27.11.2015

Heute konnten wir mal "ausschlafen". Abfahrt war erst für 10:00 geplant. Wir hatten um 8:00 das Restaurant fast für uns alleine, denn der Bus mit Chinesen, der gestern Abend für eine entsprechende Geräuschkulisse sorgte, war bereits abgefahren. Außerdem packten wir vor der Abfahrt noch um, so dass wir ein Gepäckstück im Auto lassen können.

Zuerst fuhren wir nach Nuwara Eliya rein, um etwas zu bummeln, Geld zu wechseln und ein paar Kleinigkeiten (Bananen und Kekse für die Zugfahrt) zu kaufen.

Sunil brachte uns dann um 12:30 zum Zug nach Ella. 

Sehr übersichtlicher Fahrplan.

Wir fuhren 3 Stunden durch ganz unterschiedliche Landschaften. Teeplantagen, Gemüsefelder, Nadelwälder und Regenwald.

 

In Ella, für unsere Verhältnisse ein kleiner Provinzbahnhof, war dann die Hölle los. Ich glaube der halbe Zug ist ausgestiegen.

 

Sunil wartete schon mit dem Bus auf uns, so dass es auch gleich weiter gehen konnte. Eigentlich stand auf dem Weg nach Tissamaharama noch der Besuch eines Tempels auf dem Programm, da es aber als wir dort waren schon dunkel wurde und der Tempel nicht beleuchtet ist, fuhren wir weiter zum Hotel Priyankara. 

Vom Balkon hatten wir einen tollen Blick auf die umliegenden Reisfelder, aber es war schon etwas dunkel. Naja, dann eben morgen früh.

Der heilige Berg

Donnerstag, 26.11.2015

Der Adam's Peak ist zwar nicht der höchste, dafür aber der heilige Berg. Die Pilgersaison beginnt jedoch erst mit dem Vollmond im Dezember. Außerhalb der Pilgersaison ist der Weg nicht überfüllt und man sollte zum Aufstieg auf jeden Fall von Dalhousie aus starten. Der Weg von Hortons Plain aus soll zwar einfacher aber länger und gefährlich sein. ( Schlangen, Räuber). Diese Auskunft haben wir unabhängig voneinander von 2 Einheimischen bekommen. 

Ziel unserer Wanderung war es den Sonnenaufgang im Kloster auf dem Gipfel zu erleben, so dass wir um 1:10 mit unserem ortsansässigen Führer losliefen. (Sunil durfte ausschlafen, er musste später ja Auto fahren). Am Beginn des Weges sitzt ein buddhistischer Mönch und gegen eine kleine Spende 😀 gibt er seinen Segen für einen guten/unfallfreien Weg. Schaden kann dies nicht, denn für den Aufstieg muss man 5617 Stufen bewältigen. Ob die Zahl stimmt weiß ich nicht, das hat uns unser Guide erzählt, wir haben nicht mitgezählt. Als Zeichen für den erteilten Segen bekommt man noch ein orangefarbenes Bändchen um das rechte Handgelenk gebunden. 

Nach 1 Stunde legten wir die erste Teepause ein. Während der Pilgersaison ist der Weg sogar weitgehend beleuchtet und alle paar Meter gibt es eine Teestube wo man Getränke oder was zu essen kaufen kann.  Je höher man kommt, desto weniger werden es allerdings. (logisch, muss ja alles hochgetragen werden). Da aber noch keine Saison ist, haben wir unsere Stirnlampen mitgebracht, die uns gute Dienste leisteten. Um 4:15 legten wir die nächste Rast ein. Waren wir bisher weitgehend alleine unterwegs wurden es jetzt zunehmend mehr Menschen die nach oben wollten. Obwohl wir gaaaanz gemütlich unterwegs waren strengten uns die letzten 2000 Stufen doch ordentlich an. Nicht nur, dass sie allgemein relativ hoch sind, sie sind auch nicht gleichmäßig hoch. So war ich froh meine Leki-Stöcke dabei zu haben. Dafür habe ich auch manch neidischen Blick geerntet. Ich vermute unser Guide wollte schon um 1:00 starten (alle anderen liefen erst um 2:00 los) weil er unsere Kondition unterschätzte. Das Ende vom Lied war, dass wir bereits um 4:40 auf dem Gipfel ankamen und in der Kälte ausharren mussten bis um 5:50 endlich die wärmende Sonne aufging. (3 Std. 30 min. Für den Aufstieg ist ne ganz ordentliche Zeit, wenn man nicht gerade ein Trailrunner ist). 

Als der Feuerball dann endlich den Horizont überstiegen hatte, machten wir uns um 6:00 auf den Rückweg. Logisch, dass es bergab schneller ging, auch wenn man aufpassen muss, den zum Teil waren die Stufen glitschig. Jetzt war es ja hell und wir konnten endlich sehen, was vorher im dunklen verborgen war.

   

Auch ein Blick zurück nach oben lohnte sich.

Nach der Strapaze hatte Jürgen sich ein Bier verdient. 

Der Treppen nicht genug, mussten wir nun in der Pension erst mal 4 Stockwerke hoch um ins Restaurant zum Frühstücken zu kommen, und anschließend noch einmal 3 Stockwerke um unser Zimmer zu erreichen. Ich gebe zu, die letzten Stufen waren zum zusammenbrechen.🤐

(Das oberste Dach, das man sieht)

Frisch geduscht fuhren wir dann weiter nach Nuwara Eliya, wo wir noch eine Teefabrik besichtigten.

(Nach dem Vortrag trinke ich wahrscheinlich nur noch offenen Tee). Die Pedro Teefabrik ist eine der wenigen Teeplatagen, die biologisch anbauen. Die Qualität des Tees hängt von der Lage ab. Je höher, desto besser. Allerdings wird laut unserem Führer im Zentrallager in Colombo dem besten Hochlandtee oft minderwertiger Tieflandtee beigemischt. Bemerkenswert: Auf der Plantage gab es Mülltrennung!

Anschliesend fuhren wir ins Hotel "Heaven Seven" und hatten im 7. Himmel natürlich Zimmer Nr. 7.

 

 

Ab ins Hochland

Mittwoch, 25.11.2015

Start war heute um 8:30. Zuerst fuhren wir zum Botanischen Garten von Kandy, der zum Glück etwas außerhalb der Stadt liegt, so dass wir uns nicht durchs Verkehrschaos quälen mussten.

 

Danach hatten wir mal wieder 3 Std. Autofahrt vor uns. Anfangs waren die Straßen noch ganz passabel, aber je weiter wir ins Hochland kamen, wurden sie zunehmend schlechter. Auch die Vegetation veränderte sich deutlich. Die Palmen wurden weniger und es gab nun auch Nadelbäume. Je länger die Fahrt dauerte desto mehr Teeplantagen gab es.

 

Um 13:45 waren wir dann in Dalhousie wo in der Punsisi Pilgerslodge ein Zimmer reserviert war. Wie für eine Pilgerherberge üblich war sie seeeeeeehr einfach, aber wenigstens sauber.

Jetzt (14:00) gönnen wir uns erst mal ein kleines Mittagschläfchen, denn heute Nacht um 1:00 geht es los mit unserer Besteigung des Adam's Peak. Wir müssen "nur" 1000 Höhenmeter bewältigen. 😕

Bei Buddha

Dienstag, 24.11.2015

Heute war Abfahrt erst um 7:45. Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir nach Dambulla um den Felsentempel zu besichtigen.

   

Angeblich die größte Buddhastatue der Welt. Aber genauer betrachtet schaut er irgendwie grimmig. 

In der Entstehungsgeschichte des Tempels ging es wieder mal um Thronstreitigkeiten und Krieg. Der König, dieses Mal ein anderer, flüchtete von der damaligen Hauptstadt in das damals noch kleine buddhistische Kloster um sich zu verstecken. Da er aber gerne wieder zurück in seine Heimatstadt wollte, lies er seine Reichtümer dort in einer Stupa einmauern; damit sie sicher sind wenn er gegen seine Widersacher in den Krieg zieht.  

Die Mönche sollten für seinen Sieg beten. Im Gegenzug versprach er im Falle seines Sieges das Kloster zu erweitern. Nachdem er mit göttlichem Beistand die Schlacht gewonnen hatte, kehrte er nach Dambulla zurück. Erstens fühlte er sich an sein Versprechen gebunden und zweitens war ja sein ganzes Vermögen dort noch eingemauert. Heute gibt es insgesamt 5 Höhlen mit sehr vielen Statuen in allen Größen und Körperhaltungen.

Nach so vielen Buddhastatuen wollte ich natürlich eine mit nach Hause nehmen. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel hielten wir dann an einer Fabrik für Holzschnitzereien um "meinen" Buddha zu kaufen.

Je näher wir Kandy kamen um so stärker wurde der Verkehr. In Kandy selbst herrscht für unsere Maßstäbe das absolute Chaos. "Stau am mittleren Ring" ist gar nichts dagegen. Zum Glück hatten wir uns entschieden erst den Tempel zu besuchen und dann im Hotel einzuchecken, so dass wir das Chaos nur einmal durchfahren mussten.

Die singhalesischen Könige sind ja immer wieder geflüchtet und haben sich in einer anderen Stadt nieder gelassen. Ihr ganzes Hab und Gut haben sie dabei natürlich immer mitgenommen. Zu ihrem Besitz zählte auch eine Zahnreliquie von Buddha.  Kandy war die letzte der großen Königsstädte, so dass das kleine Beisserchen von hier aus nicht mehr umziehen musste und heute noch im Zahntempel von den Gläubigen verehrt wird. 

Jeden Abend findet die sogenannte Zahnzeremonie statt. Doch die wollten wir uns nicht antun. Wir hatten keine Lust mit der ganzen Masse an der von einer goldenen Glocke verhüllten Reliquie vorbeigeschoben zu werden. 

Doch das Beisserchen wird im Sommer auch noch spazieren getragen. Jeden Juli/August (der genaue Zeitpunkt richtet sich nach dem Vollmond) wird mit viel Tamtam der Zahn auf einem Elefanten herum getragen, um dann wieder sicher weggeschlossen zu werden. 

Wir waren erstaunt wieviel Familien mit Kindern hier im Tempel waren. Sunil erklärte uns dann, dass hier viele Frauen während der Schwangerschaft herkommen, um für Gesundheit, Glück und Wohlstand und dass bei der Geburt dann alles gut geht zu beten. Wenn die Geburt dann gut überstanden wurde und das Kind gesund ist, kommen sie wieder um sich zu bedanken.

Da Jürgens Assistentin gerade schwanger ist, haben natürlich auch wir ein Blumenopfer gebracht.

Nach nem kleinen Spaziergang durch das hektische Kandy, quälten wir uns dann weiter durch das Chaos zum Hotel.

 

Ich ging erst mal ne Runde schlafen und Jürgen relaxte am Pool bevor wir uns wieder mal eine Massage gönnten. Und schon wa der heutige Tag auch wieder rum.

 

Sightseeing und Tiefenentspannung

Montag, 23.11.2015

Trotz Urlaub hat um 6:00 der Wecker geklingelt. Eigentlich gibt es erst ab 7:00 Uhr Frühstück, aber mit einem freundlichen Lächeln bekommen wir auch schon um kurz nach Halb was zu essen, so dass wir uns wie geplant um 7:00 auf den Weg zum World Heritage Lions Rock in Sigiriya aufmachen konnten. 

Durch einen Garten läuft man erst mal auf den Felsen zu. 

Bevor es dann über viele Stufen nach oben geht.

Auf dem weithin sichtbaren und markanten Felsen hatte König Kassapa I. (1473-1491) eine Festung erbaut um sich gegen seinen Bruder, den er um dessen Thronerbe betrogen hatte, zu schützen. Während dieser Zeit wurden die sogenannten Wolkenmädchen an die Wand gemalt. Aber irgendwann siegte die Gerechtigkeit und der eigentliche Thronerbe erhielt sein Königreich zurück. Er zog mit seinem Gefolge weiter und gab den Felsen an buddhistische Mönche zurück, die früher hier schon gelebt hatten. Die Mönche wollten jedoch nicht täglich von nur spärlich bekleideten Schönheiten umgeben sein und entfernten diese wieder. Ein Stelle war jedoch nicht wirklich zugänglich, so dass sie die Gemälde nicht entfernen konnten. Deshalb sind heute nur noch 17 von früher 500 der leicht bekleideten Damen erhalten. 

Auf ca. 1/4 der Höhe kann man über eine Wendeltreppe zu den sogenannten Wolkenmädchen hochsteigen. 

Die nächste Etappe des Aufstiegs ist dann der Löweneingang. Früher war hier ein Löwe, durch dessen Maul der weitere Aufstieg erfolgte.  Leider sind hiervon nur noch die beiden Tatzen erhalten. Für den Aufstieg sollte man schon halbwegs schwindelfrei sein. Sonst wird das nichts. Aber wenn man nach insgesamt 1200 Stufen auf dem Gipfel angekommen ist, wird man reichlich dafür belohnt.

Zum ersten mit einer grandiosen Aussicht....

(Man konnte bis zu unserem Hotel sehen)

Der Cobrafelsen.

.... Und zum anderen mit beeindruckenden Ruinen.

Und so manchem Felsbewohner....

..

Und dann muss man über die gleichen vielen Stufen auch wieder nach unten.

Als wir fast unten waren und einen Blick zurück warfen, waren wir heilfroh so früh gestartet zu sein. Auf der erwähnten Wendeltreppe waren wir alleine gewesen. MIttlerweile war die Treppe voll und davor eine Warteschlange von geschätzt 50 m.

Am Parkplatz hat Sunil dann ein singhalesisches Eichhörnchen (zumindest nannte er es so) entdeckt. Ich staunte nicht schlecht, als er mir Brot in die Hand drückte, damit ich es füttern konnte. 

Kaum im Auto kam der erste Regenduscher für heute. Aber das war uns egal, wir waren ja im Trockenen.😀

Wie immer hat Sunil uns viel erklärt, z. B. warum da mitten in den Reisfeldern ein Baumhaus steht. Nicht wie bei uns für die Kinder zum Spielen, sondern für den Reisfeldwächter. Sobald der ausgesäte Reis zu keimen beginnt, sitzt da jede Nacht einer und hütet die Felder, damit nicht eine Horde Elefanten oder Wildscheine alles zertrampelt.

Unser nächstes Ziel war Polonnaruwa, eine der alten Königststädte. Zuerst besuchten wir das Museum, wo man nicht nur einige der ausgegrabenen Artefakte bewundern kann, sondern auch an Hand von Modellen nachvollziehen kann, wie die Stadt früher angelegt war und wie die Gebäude aussahen. Das Areal ist so weitläufig, dass wir von einer Sehenswürdigkeit zu nächsten mit dem Auto fuhren, da jeweils mehrere Kilometer dazwischen liegen. 

Für mich war am imposantesten der Gal Vihara-Felsentempel. In Form von 3 Buddhastatuen ist hier die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dargestellt. (Erinnert mich irgendwie an "Die Geister, die ich rief" mit Bill Murray).

Die Vergangenheit: Alles ist vorbei, man kann nichts mehr daran ändern und sollte sie einfach ruhen lassen.

Die Gegenwart: Die vor der Brust gekreuzten Arme sind ein Zeichen für Kummer und Trauer. (Wie das Leben halt manchmal so ist)

Die Zukunft: Meditiere und schau voller Hoffnung in die Zukunft.

 

Nach soviel Kultur gönnten wir uns dann erst mal eine Pause.

 

Mittlerweile war es Nachmittag und so langsam stellt sich ein kleines Hüngerchen ein. Da wir aber in der Hitze nicht großartig essen gehen wollten, hielt Sunil am Straßenrand damit wir etwas Obst kaufen konnten. Ich wollte Bananen. Doch dann kam die Qual der Wahl, den Banane ist nicht gleich Banane. 

 Ich entschied mich für kleine Zitronenbananen. Es gibt aber auch die XXXL-Chiquita-Variante. (ungefähr so groß wir eine Salatgurke)

Während der Weiterfahrt standen auf einmal Kinder am Straßenrand und winkten ganz aufgeregt. Am nahegelegenen Stausee war ein wilder Elefant aufgetaucht. Den konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich kenne ich die Dickhäuter bisher nur aus dem Zoo.

( Natürlich erwarteten die Kids anschließend ein Trinkgeld)

Auf dem Rückweg kam im Auto das Gespräch auf Ayurveda-Behandlungen und Sunil konnte uns eine gute und vor allem saubere Praxis außerhalb unseres Hotels empfehlen. Nachdem er einen Termin für uns vereinbart hatte fuhr er uns nach Habarana (ca. 20 km entfernt) wo die Praxis total versteckt irgendwo im nirgendwo war. Der Preis war in Ordnung und es war wirklich sehr sauber. 

Die Ganzkörpermassage war der Hammer. Ich war so was von tiefenentspannt, dass ich auf die Frage ob es mir gut gehe gar nicht antworten konnte. 

Während wir verwöhnt wurden ging der nächste Regenschauer nieder. War uns aber wieder egal. Wir waren ja im Trockenen.

Zurück im Hotel stellten wir dann fest, dass es während unserer Abwesenheit massiv geregnet haben musste. Der ganze Wald um unser Zelt herum war überschwemmt. Zum Glück steht unser Zelt etwas erhöht auf einer Plattform. Während wir uns vor dem Abendessen noch etwas ausruhten, kam der nächste Duscher. 

Morgen geht es weiter. Zuerst nach Dambulla zum dortigen Höhlen-Tempel und anschließend nach Kandy, wo wir über Nacht bleiben.

Buon nuit.

 

 

 

50 tut nicht weh

Sonntag, 22.11.2015

Wir haben wunderbar geschlafen, vor allem mal wieder 8 Stunden am Stück. Nach soviel Erholung haben wir erst mal in Ruhe gefrühstückt, auch wenn unser Fahrer Sunil ( ja genau wie das Waschpulver ) schon bereit stand.

Aber mal keinen Stress aufkommen lassen, wir sind ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Während in Deutschland schon der erste Schnee liegt, haben wir 28 Grad und strahlend blauen Himmel.

 Ob das Auto groß genug für uns ist? Hat nur 9 Sitze.😉

Während der 4,5 stündigen Fahrt hat uns Sunil ganz viel erklärt, was so rechts und links von der Straße zu sehen war. Z. B. wie die Fasern zum Herstellen von Kokosmatten hergestellt werden.

 

Nachdem das Hotel gestern doch eher einfach (aber sauber) war, haben wir heute mit dem Aliya Resort & Spa dann eher die Luxusvariante.

Wegen des heute doch besonderen Tages haben wir kein Zimmer gebucht sonder ein "Luxus-Zelt" im Garten.

 

Nach der langen Fahrt beschlossen wir heute nichts mehr zu unternehmen, sondern nur noch am Pool zu relaxen.

 

Und dann erlebte  ich den ersten Monsunregen meines Lebens. Wir waren praktisch gezwungen 😉 in die Bar zu gehen. 

Außerdem gönnte ich mir einen Besuch im Spa zur Pedüre und Maniküre. Ich wusste gar nicht, dass man an Zehen- und Fingernägel mehr als 2 Stunden rumwerkeln kann. Aber jetzt sind meine Füße weich wie ein Kinderpopo. Und dann kam ich doch noch in Stress. Da man für uns ein Candlelightdinner vorbereitet hatte musste ich mich nun beeilen. Wir staunten nicht schlecht als uns die Menuekarte vorgelegt wurde.

Appetizer

Vorspeise: Norwegischer Wildlachs und Hähnchenschinken

Suppe: Kartoffel- und was auch immer -Suppe

Zwischengang: Mangogranitee

Hauptgang: Lammkoteletts, Hähnchenspieß, King Prawns, Kartoffelwedges und Gemüse. ( Wer mich kennt, weiß warum ich die Prawns weggelassen habe.)

Dessert: Sri lankischer Brownie mit Vanilleeis oder Früchte der Saison.

Wer bis jetzt noch nicht mitbekommen hatte, dass heute mein Geburtstag ist, wusste es spätestens dann, als die Musiker an unserem Tisch auftauchten, mir "Happy Birthday" spielten und die Kellner mir ne Geburtstagstorte servierten. Nur mit den Kerzen, das war ein Problem. Wegen des Windes gingen sie immer wieder aus und ich musste mich beeilen um schneller zu sein. 

 

 Jetzt wird das Internet gerade megalangsam. Die restlichen Bilder füge ich morgen ein. (Erledigt)

 

Gute Nacht.

 

Gut angekommen

Samstag, 21.11.2015

  Nach einem kurzen Arbeitstag (Freitag, 20.11.2015) haben wir noch die letzten Sachen eingepackt und haben uns um 16:30 h (MEZ) bei tristem, grauem, trostlosen Novemberwetter und strömenden Regen auf den Weg nach München gemacht. War 'ne scheiß Fahrerei. 🤐

Das einzige was trösten konnte war der Gedanke noch einmal für 3 Wochen Sommer zu haben. 

Und vor dem Abflug gab's natürlich erst noch ein deutsches Bier.

Airport Munic

Mit 15 min. Verspätung ging es dann endlich los mit einem A380 von Emirates. 

Um 6:30 h (MEZ+3) landeten wir dann fast pünktlich in Dubai und konnten nach nem zügigen Fußmarsch auch fast sofort in den nächsten Flieger steigen. (1 Std. 15 min. war knapp bemessen).

4 1/2 Std später waren wir dann im Landeanflug auf Colombo.

Anflug auf Colombo

... Und sogar unser Gepäck war da. Als wir das Gate verliesen, fragten wir uns ob wir auf der falschen Insel gelandet waren und auf Hawai rausgekommen sind, denn da stand jemand mit einem großen Schild mit unserem Namen drauf und hängte uns Blumenkränze um.

Willkommensgruß

Unseren eigentlichen Tourguide für die nächsten 13 Tage treffen wir erst morgen und so kam der Chef der Agentur persönlich und brachte uns zum Hotel Morning Star Guest House. Er erledigte auch die Check-in-Formalitäten und wir konnten sofort unser Zimmer beziehen um erst einmal durchzuatmen.

  

Auf dem Weg zum Hotel hatten wir gefragt, ob wir morgen früh den Fischmarkt besuchen könnten. Das wäre kein Problem gewesen, wenn morgen nicht Sonntag wäre und er geschlossen hat. Man mag es kaum glauben 😮 aber auch hier ist morgen Sonntag, so dass wir kurzer Hand heute Nachmittag noch losfuhren....

..... verbunden mit einer kleinen Stadtrundfahrt.

 

Negombo und Umgebung haben zusammen ca. 400.000 Einwohner und Negombo selbst ist, neben Colombo, die zweit größte Stadt in Sri Lankas Süden. Der größte Teil von Negombos Einwohner sind Christen. Nach dieser Information war uns dann auch klar, warum morgen der Fischmarkt geschlossen ist. Um 17:00 Uhr ( Ortszeit Sri Lanka = MEZ + 4,5 Std.) waren wir dann wieder im Hotel.

Anmerkung: es muss auch ne ganze Menge Muslime hier geben, denn seit ich hier schreibe, schreit zum wiederholten Mal der Muezzin.

Jetzt ist es 19:00 Uhr und wir brechen dann mal auf um was zu futtern zu finden. Unser Fahrer von heute Nachmittag hat uns zwar ein Restaurant empfohlen, aber ich weiß nicht ob wir es bis dahin schaffen, denn es ist ein ganzes Stück zu laufen und so langsam werde ich doch müde. ( Bin immerhin seit gestern Morgen 06:30 (MEZ) mehr oder weniger wach.

21:30 h:

Wir sind natürlich nicht so weit gelaufen. Unser Fahrer hatte uns heute Nachmittag zuerst ein anderes Restaurant gezeigt welches aber vermeintlich geschlossen war. Heute Abend hatte es dann doch auf. Und das war gut so, denn die (geschätzt) 1,5 km haben wir gerade noch zu Fuß geschafft.   Das Restaurant Oyster bietet zwar keine Austern an (mag ich eh nicht) aber alles was man sonst in Sri Lanka essen möchte/sollte. Als wir mit der Bedienung ins Gespräch kamen stellte sich heraus, dass sie einwandfrei deutsch spricht und jedes Jahr im Sommer für 3 Monate in Bayern ( hauptsächlich München und Nürnberg) ist. Der Inhaber und Koch (Sebastian) hat auch schon in Deutschland, Japan und 11 Jahre in Kalifornien gearbeitet. Somit hatte er natürlich mit Jürgen sofort ein Gesprächsthema. 

Jürgen und Sebastian

Jürgens Sri Lanken Meatballs zur Vorspeise waren leicht scharf aber super lecker. Als Hauptgericht hatten wir dann ein Fisch-Curry  für Jürgen und ein Chicken-Curry für mich.  Chicken-Curry Vollgegessen wie wir dann waren sind wir nur noch ins Hotel getrottet und fallen jetzt dann gleich ins Bett. Nach nunmehr 35 Std. merk ich wahrscheinlich den Aufschlag auf dem Kopfkissen nicht mehr. Gute Nacht.