Der heilige Berg

Donnerstag, 26.11.2015

Der Adam's Peak ist zwar nicht der höchste, dafür aber der heilige Berg. Die Pilgersaison beginnt jedoch erst mit dem Vollmond im Dezember. Außerhalb der Pilgersaison ist der Weg nicht überfüllt und man sollte zum Aufstieg auf jeden Fall von Dalhousie aus starten. Der Weg von Hortons Plain aus soll zwar einfacher aber länger und gefährlich sein. ( Schlangen, Räuber). Diese Auskunft haben wir unabhängig voneinander von 2 Einheimischen bekommen. 

Ziel unserer Wanderung war es den Sonnenaufgang im Kloster auf dem Gipfel zu erleben, so dass wir um 1:10 mit unserem ortsansässigen Führer losliefen. (Sunil durfte ausschlafen, er musste später ja Auto fahren). Am Beginn des Weges sitzt ein buddhistischer Mönch und gegen eine kleine Spende 😀 gibt er seinen Segen für einen guten/unfallfreien Weg. Schaden kann dies nicht, denn für den Aufstieg muss man 5617 Stufen bewältigen. Ob die Zahl stimmt weiß ich nicht, das hat uns unser Guide erzählt, wir haben nicht mitgezählt. Als Zeichen für den erteilten Segen bekommt man noch ein orangefarbenes Bändchen um das rechte Handgelenk gebunden. 

Nach 1 Stunde legten wir die erste Teepause ein. Während der Pilgersaison ist der Weg sogar weitgehend beleuchtet und alle paar Meter gibt es eine Teestube wo man Getränke oder was zu essen kaufen kann.  Je höher man kommt, desto weniger werden es allerdings. (logisch, muss ja alles hochgetragen werden). Da aber noch keine Saison ist, haben wir unsere Stirnlampen mitgebracht, die uns gute Dienste leisteten. Um 4:15 legten wir die nächste Rast ein. Waren wir bisher weitgehend alleine unterwegs wurden es jetzt zunehmend mehr Menschen die nach oben wollten. Obwohl wir gaaaanz gemütlich unterwegs waren strengten uns die letzten 2000 Stufen doch ordentlich an. Nicht nur, dass sie allgemein relativ hoch sind, sie sind auch nicht gleichmäßig hoch. So war ich froh meine Leki-Stöcke dabei zu haben. Dafür habe ich auch manch neidischen Blick geerntet. Ich vermute unser Guide wollte schon um 1:00 starten (alle anderen liefen erst um 2:00 los) weil er unsere Kondition unterschätzte. Das Ende vom Lied war, dass wir bereits um 4:40 auf dem Gipfel ankamen und in der Kälte ausharren mussten bis um 5:50 endlich die wärmende Sonne aufging. (3 Std. 30 min. Für den Aufstieg ist ne ganz ordentliche Zeit, wenn man nicht gerade ein Trailrunner ist). 

Als der Feuerball dann endlich den Horizont überstiegen hatte, machten wir uns um 6:00 auf den Rückweg. Logisch, dass es bergab schneller ging, auch wenn man aufpassen muss, den zum Teil waren die Stufen glitschig. Jetzt war es ja hell und wir konnten endlich sehen, was vorher im dunklen verborgen war.

   

Auch ein Blick zurück nach oben lohnte sich.

Nach der Strapaze hatte Jürgen sich ein Bier verdient. 

Der Treppen nicht genug, mussten wir nun in der Pension erst mal 4 Stockwerke hoch um ins Restaurant zum Frühstücken zu kommen, und anschließend noch einmal 3 Stockwerke um unser Zimmer zu erreichen. Ich gebe zu, die letzten Stufen waren zum zusammenbrechen.🤐

(Das oberste Dach, das man sieht)

Frisch geduscht fuhren wir dann weiter nach Nuwara Eliya, wo wir noch eine Teefabrik besichtigten.

(Nach dem Vortrag trinke ich wahrscheinlich nur noch offenen Tee). Die Pedro Teefabrik ist eine der wenigen Teeplatagen, die biologisch anbauen. Die Qualität des Tees hängt von der Lage ab. Je höher, desto besser. Allerdings wird laut unserem Führer im Zentrallager in Colombo dem besten Hochlandtee oft minderwertiger Tieflandtee beigemischt. Bemerkenswert: Auf der Plantage gab es Mülltrennung!

Anschliesend fuhren wir ins Hotel "Heaven Seven" und hatten im 7. Himmel natürlich Zimmer Nr. 7.