Sightseeing und Tiefenentspannung

Montag, 23.11.2015

Trotz Urlaub hat um 6:00 der Wecker geklingelt. Eigentlich gibt es erst ab 7:00 Uhr Frühstück, aber mit einem freundlichen Lächeln bekommen wir auch schon um kurz nach Halb was zu essen, so dass wir uns wie geplant um 7:00 auf den Weg zum World Heritage Lions Rock in Sigiriya aufmachen konnten. 

Durch einen Garten läuft man erst mal auf den Felsen zu. 

Bevor es dann über viele Stufen nach oben geht.

Auf dem weithin sichtbaren und markanten Felsen hatte König Kassapa I. (1473-1491) eine Festung erbaut um sich gegen seinen Bruder, den er um dessen Thronerbe betrogen hatte, zu schützen. Während dieser Zeit wurden die sogenannten Wolkenmädchen an die Wand gemalt. Aber irgendwann siegte die Gerechtigkeit und der eigentliche Thronerbe erhielt sein Königreich zurück. Er zog mit seinem Gefolge weiter und gab den Felsen an buddhistische Mönche zurück, die früher hier schon gelebt hatten. Die Mönche wollten jedoch nicht täglich von nur spärlich bekleideten Schönheiten umgeben sein und entfernten diese wieder. Ein Stelle war jedoch nicht wirklich zugänglich, so dass sie die Gemälde nicht entfernen konnten. Deshalb sind heute nur noch 17 von früher 500 der leicht bekleideten Damen erhalten. 

Auf ca. 1/4 der Höhe kann man über eine Wendeltreppe zu den sogenannten Wolkenmädchen hochsteigen. 

Die nächste Etappe des Aufstiegs ist dann der Löweneingang. Früher war hier ein Löwe, durch dessen Maul der weitere Aufstieg erfolgte.  Leider sind hiervon nur noch die beiden Tatzen erhalten. Für den Aufstieg sollte man schon halbwegs schwindelfrei sein. Sonst wird das nichts. Aber wenn man nach insgesamt 1200 Stufen auf dem Gipfel angekommen ist, wird man reichlich dafür belohnt.

Zum ersten mit einer grandiosen Aussicht....

(Man konnte bis zu unserem Hotel sehen)

Der Cobrafelsen.

.... Und zum anderen mit beeindruckenden Ruinen.

Und so manchem Felsbewohner....

..

Und dann muss man über die gleichen vielen Stufen auch wieder nach unten.

Als wir fast unten waren und einen Blick zurück warfen, waren wir heilfroh so früh gestartet zu sein. Auf der erwähnten Wendeltreppe waren wir alleine gewesen. MIttlerweile war die Treppe voll und davor eine Warteschlange von geschätzt 50 m.

Am Parkplatz hat Sunil dann ein singhalesisches Eichhörnchen (zumindest nannte er es so) entdeckt. Ich staunte nicht schlecht, als er mir Brot in die Hand drückte, damit ich es füttern konnte. 

Kaum im Auto kam der erste Regenduscher für heute. Aber das war uns egal, wir waren ja im Trockenen.😀

Wie immer hat Sunil uns viel erklärt, z. B. warum da mitten in den Reisfeldern ein Baumhaus steht. Nicht wie bei uns für die Kinder zum Spielen, sondern für den Reisfeldwächter. Sobald der ausgesäte Reis zu keimen beginnt, sitzt da jede Nacht einer und hütet die Felder, damit nicht eine Horde Elefanten oder Wildscheine alles zertrampelt.

Unser nächstes Ziel war Polonnaruwa, eine der alten Königststädte. Zuerst besuchten wir das Museum, wo man nicht nur einige der ausgegrabenen Artefakte bewundern kann, sondern auch an Hand von Modellen nachvollziehen kann, wie die Stadt früher angelegt war und wie die Gebäude aussahen. Das Areal ist so weitläufig, dass wir von einer Sehenswürdigkeit zu nächsten mit dem Auto fuhren, da jeweils mehrere Kilometer dazwischen liegen. 

Für mich war am imposantesten der Gal Vihara-Felsentempel. In Form von 3 Buddhastatuen ist hier die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft dargestellt. (Erinnert mich irgendwie an "Die Geister, die ich rief" mit Bill Murray).

Die Vergangenheit: Alles ist vorbei, man kann nichts mehr daran ändern und sollte sie einfach ruhen lassen.

Die Gegenwart: Die vor der Brust gekreuzten Arme sind ein Zeichen für Kummer und Trauer. (Wie das Leben halt manchmal so ist)

Die Zukunft: Meditiere und schau voller Hoffnung in die Zukunft.

 

Nach soviel Kultur gönnten wir uns dann erst mal eine Pause.

 

Mittlerweile war es Nachmittag und so langsam stellt sich ein kleines Hüngerchen ein. Da wir aber in der Hitze nicht großartig essen gehen wollten, hielt Sunil am Straßenrand damit wir etwas Obst kaufen konnten. Ich wollte Bananen. Doch dann kam die Qual der Wahl, den Banane ist nicht gleich Banane. 

 Ich entschied mich für kleine Zitronenbananen. Es gibt aber auch die XXXL-Chiquita-Variante. (ungefähr so groß wir eine Salatgurke)

Während der Weiterfahrt standen auf einmal Kinder am Straßenrand und winkten ganz aufgeregt. Am nahegelegenen Stausee war ein wilder Elefant aufgetaucht. Den konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich kenne ich die Dickhäuter bisher nur aus dem Zoo.

( Natürlich erwarteten die Kids anschließend ein Trinkgeld)

Auf dem Rückweg kam im Auto das Gespräch auf Ayurveda-Behandlungen und Sunil konnte uns eine gute und vor allem saubere Praxis außerhalb unseres Hotels empfehlen. Nachdem er einen Termin für uns vereinbart hatte fuhr er uns nach Habarana (ca. 20 km entfernt) wo die Praxis total versteckt irgendwo im nirgendwo war. Der Preis war in Ordnung und es war wirklich sehr sauber. 

Die Ganzkörpermassage war der Hammer. Ich war so was von tiefenentspannt, dass ich auf die Frage ob es mir gut gehe gar nicht antworten konnte. 

Während wir verwöhnt wurden ging der nächste Regenschauer nieder. War uns aber wieder egal. Wir waren ja im Trockenen.

Zurück im Hotel stellten wir dann fest, dass es während unserer Abwesenheit massiv geregnet haben musste. Der ganze Wald um unser Zelt herum war überschwemmt. Zum Glück steht unser Zelt etwas erhöht auf einer Plattform. Während wir uns vor dem Abendessen noch etwas ausruhten, kam der nächste Duscher. 

Morgen geht es weiter. Zuerst nach Dambulla zum dortigen Höhlen-Tempel und anschließend nach Kandy, wo wir über Nacht bleiben.

Buon nuit.