Trekking im Sinharaja Rainforrest

Sonntag, 29.11.2015

Das erste mal war ich heute Nacht um 2:30 wach (Blick aufs Handydisplay). Um 3:30 habe ich dann beschlossen zu lesen. Das ging dann aber nur 10 Minuten gut, dann waren die Batterien meiner Stirnlampe leer. ( ohne Generator keinen Strom). Um 5:30 war ich wieder wach. Da mir die ganze Zeit die Blutegel und Schlangen nicht mehr aus dem Kopf gingen hatte ich mittlerweile einen derartigen Horror vor unserer Wanderung durch den Regenwald, dass ich beschlossen hatte in der Lodge zu bleiben. Jürgen und Sunil versuchten mich zu beruhigen. Den Entschluss doch mitzugehen fasste ich aber erst, als ich sah, dass unser Führer in Flipflops unterwegs war. Ich war ja immerhin mit Wanderschuhen und Wanderhose mit Gummizug an den Knöcheln ausgerüstet. Die ersten 3,5 km ging es noch einfach über eine "Straße" ( mal befestigt, mal Piste). Janith erklärte uns ganz viel über die einheimische Flora und Fauna. Wir sahen viele Vogelarten und die unterschiedlichsten Bäume und Sträucher.

 Pfeffer        Tausenfüßler

Janith hatte eine Tour für uns ausgesucht auf der wir an einer Stelle vorbeikommen sollten, wo weiße Affen beobachtet werden können. ( Angeblich weiß keiner warum die weiß sind, man vermutet ein Genmutation). Bei unserem Glück haben wir sie tatsächlich gefunden. Wir mussten dann allerdings mehrere Wege ablaufen und uns um sie herumpirschen, bis wir sie so gut im Blickfeld hatten, dass ich sie fotografieren konnte. Sie leben in Gemeinschaft mit schwarzen Affen der gleichen Gattung ( kein Ahnung welche).

Wir wurden außerdem die ganze Zeit von einem Mann begleitet, den wir auch schon in der Lodge gesehen hatten. Später erfuhren wir, dass er ein offizieller Führer für den NP ist jedoch fast kein Englisch spricht. Janith dagegen spricht sehr gut englisch hat aber (noch) keine Lizenz als Führer. Er besorgte uns frische Kokosnüsse und öffnete sie für uns zum Trinken.

Plötzlich blieb Janith stehen und erklärte uns ganz feierlich wir würden jetzt den Regenwald betreten. Hääääää, waren wir da nicht schon? Aber tatsächlich, nach 2 Schritten merkte man den Unterschied. Es war etwas kühler und wir hatten das Gefühl, dass sich was verändert hat. Das Mikroklima hatte sich spürbar geändert.
Von da ging es dann über Trampelpfade zum Wasserfall, wo wir unsere müden Füße im Wasser kühlten und uns von den Doktorfischen an den Zehen knabbern ließen.

 Der Rückweg lief mal mehr, mal weniger am Fluß entlang, bis wir den Regenwald wieder verließen.

Von hier aus waren es nur noch 4 km zurück zu Lodge. ( Gesamtstrecke unserer Wanderung ca. 13 km).

Ich hatte den Trip überstanden ohne von Blutegeln aufgegessen oder einer Schlange gebissen worden zu sein.


Jetzt hätte sogar ich gerne ein kühles Bier getrunken, aber es gab nur Tee oder Wasser. Wir sehnten uns nach einer Dusche. Die war natürlich kalt, denn außer Bier gibt es auch kein warmes Wasser. Aber egal, Hauptsache duschen.

Abendessen war genau wie gestern sehr lecker. Wir setzten uns danach noch auf unsere Terrasse um zu lesen, bzw. Blog zu schreiben.
Als um 22:00 das Licht aus ging wollte ich mich im Schein der Stirnlampe gerade umziehen, als ich wie angewurzelt stehen blieb. Am Vorhang war eine riesige braune Spinne ( etwa so groß wie meine Handinnenfläche). Aber Jürgen kam sofort und hat mich heldenhaft gerettet. Unter Zuhilfenahme des Zahnputzbechers und seines Handys beförderte er sie nach draußen.

Sicherheitshalber haben wir das Moskitonetz noch einmal fest unter die Matratze gesteckt.
Na dann mal gute Nacht. (Hoffentlich)